Landeskommando

Das Landeskommando (LKdo) ist die zentrale Kommandobehörde der territorialen Wehrorganisation der Bundeswehr in jedem Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Es ist in der jeweiligen Landeshauptstadt stationiert (Ausnahme Saarland: LKdo in Saarlouis). Die früher unterstellten Verteidigungsbezirkskommandos (VBK) wurden 2007, die früher vorgesetzten Wehrbereichskommandos wurden 2013 aufgelöst.

Aufgabe

Das LKdo ist der Ansprechpartner der Landesregierung in allen Fragen der möglichen Unterstützungsleistungen der Bundeswehr. Das LKdo fasst Unterstützungsanforderungen zusammen, bewertet diese und legt sie aufbereitet dem Territorialen Führungskommando der Bundeswehr vor. Im Katastrophenfall z. B. bereitet es die Aufnahme und den Einsatz der Bundeswehrkräfte in Abstimmung mit dem verantwortlichen zivilen Katastrophenschutzstab vor und koordiniert deren Einsatz nach den Vorgaben und Prioritäten der zivilen Seite. Es verfügt als zentraler Ansprechpartner der zivilen Seite über ein militärisches Lagebild der eingesetzten und noch verfügbaren Bundeswehrkräfte. Dem LKdo unterstellt sind die Bezirksverbindungskommandos (BVK) als Ansprechpartner für die Bezirksregierungen und die Kreisverbindungskommandos (KVK) als Ansprechpartner für die Landkreise und kreisfreien Städte. Die BVK und KVK sind nicht aktive Kommandos, d. h. ausschließlich mit Reservisten besetzt. Die fachliche Ausbildung des Personals erfolgt weitgehend über das Multinational Civil-Military Cooperation Command (MN CIMIC Cmd), welches auch Personal an die Landeskommandos abstellt.

Die Hauptaufgaben des Landeskommandos sind:

  • Planung, Vorbereitung und Koordination von Amts- und Katastrophenhilfe,
  • Einsatzkoordination zwischen den verantwortlichen zivilen Katastrophenschutzstäben und den eingesetzten Bundeswehrkräften,
  • Ebenengerechte Zivil-Militärische Zusammenarbeit mit zivilen Dienststellen/Behörden des Bundeslandes, den Bezirken, Landkreisen und kreisfreien Städten,
  • Koordination von Host Nation Support, gemäß NATO-Truppenstatut im Bundesland,
  • Beorderungsunabhängige freiwillige Reservistenarbeit,
  • Koordination der Presse-/Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr der einzelnen Teilstreitkräfte (TSK) und Organisationsbereiche, sowie der Wehrverwaltungen und des Bereiches Rüstung im Bundesland,
  • Beratung der übenden Truppe in landesspezifischen Umweltschutzfragen,
  • Führung, Aus- und Weiterbildung der Territorialen Reserve, d. h. der Bezirksverbindungskommandos und Kreisverbindungskommandos (BVK/KVK) sowie der Heimatschutzkräfte (HSchKr),
  • Truppendienstliche Führung von unterstellten Kleindienststellen.
  • Durchführung der Grundausbildung für Ungediente

Struktur

Die Landeskommandos, welche äquivalent zu einer Brigade sind, verfügen über eine einheitliche Grundstruktur, jedoch über eine differenzierte personelle Ausstattung (die aus der Anzahl der Regierungsbezirke, Landkreise und kreisfreien Städte abgeleitete unterschiedliche Anzahl von BVK/KVK und RSU-Kompanien), um die unterschiedliche Größe von Bundesländern sowie den jeweiligen Umfang der truppendienstlich unterstellten Dienststellen/Kleindienststellen zu berücksichtigen. So verfügt das Landeskommando Bayern über drei Regionalstäbe (RegSt) (Nord in Nürnberg, (Süd) in Kleinaitingen und Ost in Bogen), welche in anderen Flächenländern als Regionale Planungs- und Unterstützungstrupps bezeichnet werden.

Liste der Landeskommandos

Standortkommando Berlin (2013 aufgelöst)

Siehe auch

Weblinks

  • Landeskommandos auf der Seite des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr

Einzelnachweise

  1. Landeskommando Hamburg. Abgerufen am 13. Dezember 2019. 
  2. Holger Hoffmann: Kommandowechsel in Hamburg. In: MarineForum. Nr. 1/2, 2015, ISSN 0172-8547, S. 44–45.